Sehenswürdigkeiten

Kultur und Geschichte entdecken!

Attraktiv, spektakulär, mystisch, wahrhaftig…. das sind mindestens die Eigenschaften, die Sardiniens Sehenswürdigkeiten beschreiben. Wenn du von Kultur, Natur und Geschichte nicht genug bekommen kannst, dann finde heraus, was du noch unbedingt erkunden solltest und was Sardinien mitunter ausmacht. Die Top-Sehenswürdigkeiten hier im Beitrag, zusätzlich zu den Hauptattraktionen für Kinder, die übrigens auch für Erwachsene bestimmt sind!

Die Riesengräber - Le tombe dei giganti

Auf Sardinien findet man von Norden nach Süden die vollständig aus Stein erbauten Gigantengräber. Es sind majestätische Grabdenkmäler aus der Nuraghenzeit, deren Überreste heute von Besuchern bewundert werden können. Sie werden Gigantengräber genannt, weil der Legende nach riesige Knochen in ihnen gefunden wurden. Diese prähistorischen Monumente sind mehr als 4000 Jahre alt.

Der Grundriss stellt den Kopf eines Stieres dar, das als tierisches Symbol der männlichen Gottheit als Ausdruck von Stärke und Macht gilt. Die Form kann aber auch an eine Gebärmutter erinnern, denn der Tod galt vermutlich als regenerierende Verbindung zwischen dem Stier und der Muttergöttin, die durch Paarung den Toten im Jenseits das Leben schenkte. All diese Erklärungen bleiben jedoch reine Hypothesen. Es wurden keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen und die wahre Symbolik der Gräber bleibt teilweise ein faszinierendes Rätsel und wird es vielleicht für immer bleiben.

Derzeit sind etwa 800 Gigantengräber aufgelistet, aber wahrscheinlich gibt es noch viel mehr. Zwischen den Gebieten Olbia und Arzachena gibt es sehr viele davon und in der Nähe der Costa Smeralda zählt man drei Gräber: das von Coddu Vecchiu (sardisch: Coddu ‘Ecchju) in der Nähe der Nuraghe la Prisgiona und die von Capichera und Li Lolghi.

Das Riesengrab von Coddu ‘Ecchju ist ein hervorragendes Beispiel nuraghischer Grabarchitektur. Es ist ein imposantes Sammelgrab, das wahrscheinlich die Verstorbenen aus dem nahe gelegenen Dorf La Prisgiona beherbergte. Man findet es auf einem abschüssigem Gelände am Fuße eines hügeligen Gebiets, das heute mit Weinbergen bebaut ist. 

Informationen oder Reservierungen für die Besichtigung sind unter folgenden Kontaktdaten möglich: +39 345 5760643 | E-Mail: archeologia@gesecoarzachena.it. Der Eintritt ist abhängig von der Anzahl der Gräber, die besichtigt werden wollen und kostet zwischen 4 und 20 Euro p.P. Mehr Informationen gibt es hier.

Nuraghen

Sardinien ist unverwechselbar durch seine Nuraghenkultur gekennzeichnet. Unsere Vorfahren entwarfen zu ihrer Zeit geheimnisvolle Türme, die immer komplexer wurden, die sogenannten Nuraghen, von denen es heute noch 7.000 gibt. Übersetzt bedeutet „Nuraghe“ „Steinhaufen“ und „Höhle“. Sie sind in unterschiedlichen Ausführungen überall zu finden und überblicken Städte, Dörfer und Meer. Ob ehemalige Residenz, Tempel oder Festung, sie alle haben etwas Magisches.

Der berühmteste Nuraghenkomplex Sardiniens gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und heisst Su Nuraxi in Barumini, wo etwa 30 Nuraghen auftauchen. Für den Bau wurde damals Basalt als Hauptmaterial genutzt, ein sehr hartes Vulkangestein aus der Giara-Hochebene. Das archäologische Gebiet Su Nuraxi ist das ganze Jahr über täglich  für die Öffentlichkeit zugänglich. Führungen  finden halbstündlich statt und dauern etwa 1 Stunde. Ein Besuch ohne Führung ist nicht möglich und der Eintritt kostet je nach Ermäßigungsgrad 7 bis 15 Euro p.P.

Achtung: Haustiere sind an den drei Standorten (Su Nuraxi, Casa Zapata, Centro Giovanni Lilliu) leider nicht gestattet, mit Ausnahme von Blindenhunden im Museumskomplex „Casa Zapata“ und im Zentrum „Giovanni Lilliu“.

Die Nuraghe Arrubiu, die sich 45 Autominuten weiter östlich von „Su Nuraxi“ – in Orroli – befindet, wird auch “Roter Riese” genannt, weil die rötlichen Nuancen der Flechten die Oberflächen seine Wände färben. Besonders ist dieser Nuraghenkomplex aufgrund seiner Fläche, die sich über 5.000 qm erstreckt und wegen der Fünfeckbastion – der zentrale Turm ist von einer Bastion mit 5 Türmen umgeben.

Hoteltipp im Zentrum von Orroli: Omu Axiu, wo eine traditionelle sardische Küche auf dich wartet. Es ist kein typisches Touristengebiet und man bekommt das Gefühl in einer Zeitreise zu sein.

Geisterdorf Gairo vecchio

Es hört sich an wie aus einer Geschichte, aber es ist eine wahre und zugleich eher traurige Begebenheit, welche im Oktober 1951 ihren Ursprung hat. 

Als Regen und heftige Stürme das Dorf über Tage heimsuchten, Bäume sich aus der Erde lösten und die Straßen unbefahrbar waren, sorgten gewaltige Wassermassen dafür, dass eine Schlammlawine das Dorf erfasste. Die Regierung beschloss Gairo Vecchio  für unsicher zu erklären. Die Einwohner wurden aufgerufen es zu verlassen, um es anderswo wieder aufzubauen. Aber es gab keine Einigung darüber, wo das neue Zentrum gebaut werden sollte, und so teilte sich Gairo in drei neue Dörfer auf: Gairo Sant’Elena, Gairo Taquisara und Gairo Cardedu. 

Gairo Vecchio wurde zu einem Geisterdorf, das schon fast etwas gruselig wirkt. Besucher erwartet eine unheimliche Stille, dazu windschiefe Häuser ohne Fenster und Türen. Besonders im Herbst und Winter, an kalten und nebligen Tagen, hat man den Eindruck, in einer verzauberten Atmosphäre umherzuwandern, als ob man in den Nebel der Vergangenheit gehüllt wäre. Aus Sicherheitsgründen ist es verboten, die alten Häuser zu betreten oder sich ihnen zu nähern, wo man noch Fenster, Treppen, Kamine und andere kleine Zeichen des einstigen Lebens in Gairo finden kann.

Weitere Geisterdörfer auf Sardinien sind:

Rebeccu

Faszinierende Geisterstadt im nördlichen Zentralsardinien, Schauplatz historischer Ereignisse und Legenden. Neben einer Kirche und einer heiligen Quelle, finden man sie im Herzen von Logudoro im Nordwesten Sardiniens.

Villaggio di Monte Narba

Ein einsamer Ort, der den Wohlstand der jüngsten Vergangenheit und die harte Arbeit der Bergleute ausstrahlt. Seine Spuren befinden sich in der Nähe der Strände im Südosten Sardiniens.

Tandalò

Tandalo ist seit mindestens fünfzig Jahren ein Geisterdorf. Die letzten Bewohner verließen das Dorf mit Haushaltswaren, die auf einen Esel geladen wurden, entlang eines holprigen Saumpfades zwischen den zerklüfteten Bergen der Gallura auf Sardinien. Dann kam Niemand zurück und das Dorf blieb verlassen.

Der höchste Gipfel im Gennargentu-Bermassiv

Wer denkt, dass Sardinien nur eine flache Insel mit Traumstränden ist, der irrt sich. Denn ja: auf Sardinien gibt es auch Berge. Es ist das von jahrhundertalten Wäldern bewachsene Gennargentu-Bergmassiv im Golfo di Orosei im Osten, zwischen der historisch-geografischen Region Barbagia und der Ogliastra in den Gemeindegebieten von Desulo und Àrzana. 

Der höchste Gipfel der Insel trägt den Namen Punta La Marmora und ist ganze 1834 Meter hoch. Seine Schieferfelsen sind von üppiger mediterraner Vegetation wie Sträuchern, Kräutern und Eibenwäldern umgeben. Im Winter werden durch starke Regenfälle Schneedecken gebildet, die bis ins Frühjahr, manchmal bis Juni anhalten. 

Die Spitze von Punta La Marmora kann über einige Wanderwege erreicht werden, die von der sardischen Forstbehörde angelegt und mit Ruhe- und Erfrischungsbereichen ausgestattet sind. Der unbezahlbare Panoramablick hat einen ganz besonderen Charme. Als Start eignet sich der Parkplatz S’Arena von wo aus  man den rot-weiß-roten Zeichen des Wanderwegs Sentiero CAI 721 folgt.

Von Fonni aus können die Berge Bruncu Spina und Spada mittels Aufstiegsanlagen oder Wanderwegen bestiegen werden. Von Bruncu Spina kann man an sonnigen Tagen auf der einen Seite den Golf von Cagliari und auf der anderen Seite Korsika sehen. 

Der Nationalpark ist ein wahrhaftes Wanderparadies mit versteckten Höhlen und unzähligen Wasserläufen.

In den Bergdörfern unweit des Bergmassivs kann man die Gastfreundschaft der Einwohner und die lokal verwurzelte Küche genießen. Zu ihnen gehören u.a. Orgosolo, sehenswert für seine Wandmalereien „murales“, Belvi bekannt für seine Kastanien oder Sorgono als Dorf der traditionellen Weinzubereitung.

In unmittelbarer Nähe befinden sich die nuraghischen Stätten S’Arcu e is Forros und Sa Carcaredda, die mit ihren Tempeln, ausgedehnten Dörfern und den von ihnen zurückgebrachten Funden die Nuraghen-Zivilisation aus einer einzigartigen und eigentümlichen Perspektive erzählen können. Das Unternehmen Archeonova Srl, ein internes Unternehmen der Gemeinde Villagrande Strisaili, bietet u.a. geführte Besichtigungen an, die hier online gebucht werden können.

Die alten Ruinen von Nora

Eine der wichtigsten archäologischen Stätten befindet sich in Nora, im Süden Sardiniens. Sie befindet sich direkt am Meer auf einer Halbinsel vor dem kleinen Ort Pula, der auch ein beliebtes Touristenziel ist. 

Nora war die erste phönizische Stadt Sardiniens (8. Jahrhundert v. Chr.), und ist heute die sogenannte Ruinenstadt. Es sind noch faszinierende, vorwiegend römische Ruinen von der ursprünglichen Siedlung erhalten geblieben.  Zum Beispiel das zum Meer gerichtete Theater, in dem heute noch Sommerfestivals stattfinden sowie Säulen, Tempel und Mosaikböden. 

Die Stätte ist das ganze Jahr über geöffnet. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison: 

  • von November bis Februar 9 bis 17 Uhr, Führungen von 10 bis 16 Uhr.
  • von März bis Mai 9 bis 19 Uhr, Führungen von 10 bis 18 Uhr.
  • von Juni bis Oktober von 9 bis 20 Uhr, Führungen von 10 bis 19 Uhr. 

Ein Führung ist nicht zwingend. Eintritt je nach Grad der Ermäßigung 4 bis 8 Euro. Bei Google Play oder App Store kann der kostenlose  “Norapp-Audioguide” heruntergeladen und der Besuch für max. 15 Personen im voraus gebucht werden. Der Eintritt ist dann frei: MobilitApp – Startseite

Insel Asinara

Im Nordwesten befindet sich die Insel Asinara, die mit ihren 52 km² die drittgrößte Insel Sardiniens ist und eine Länge von 17,4 km  und eine Breite von 6,4 km misst. Nachdem im ersten Weltkrieg die Kriegsgefangenen auf die Asinara gebracht wurden, galt die Insel ab den Sechzigern als Hochsicherheitsgefängnis. Durch ihre völlige Isolation konnte ein großer Teil der natürlichen Umgebung erhalten bleiben. Seit 1997 ist die Insel ein Nationalpark und für alle zugänglich.

Der weiße Esel bewohnt die Insel seit unbestimmter Zeit. Sein Ursprung kann auf von Menschen aufgezogene und dann ausgesetzte Tiere zurückgeführt werden, die im Laufe der Zeit verwildert sind.

Anfahrt: mit der Fähre ab Porto Torres kann man direkt auf die Asinara fahren. Die Kosten belaufen sich auf ca. 15 Euro pro Person für Hin- und Rückreise. Wer mit dem Fahrzeug dorthin möchte, muss ca. 50 Euro zusätzlich einplanen. Tickets kann man direkt bei der Fährgesellschaft kaufen.

Hinweis: Innerhalb der Asinara gibt es Bereiche, die für den Transit und das Baden vollständig gesperrt sind, um die Umwelt und den Lebensraum der einheimischen Fauna zu erhalten. Schau also genau auf der Karte nach und stell sicher, dass der Bereich öffentlich zugänglich ist.

Abenteurer, die auf der Insel übernachten möchten, können das in der “la locanda del parco” oder einem Hostel.

Unterkünfte in der Nähe, außerhalb der Insel, findet man sonst in Stintino.

 

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